15. September ´17

 

Die ersten Ideen für ein neues Theaterprojekt von mir in Osnabrück:

 

„BrunnHilde – der Versuch, sich über Wasser zu halten“

Hier ist es, das leere Blatt, das mit Ideen gefüllt werden möchte, und die Person, nennen wir sie ICH, die da sitzt und etwas ungläubig auf die Tasten tippt.
So ist es am Anfang. Da ist eine Idee und dann ist da ganz viel leerer Raum.

8 Frauen, ein Ort und ein Thema: Wasser.
Als Ort im städtischen Raum haben wir den Haarmannsbrunnen auserkoren. Irgendwie wirkt er immer etwas verlassen. Jetzt sprudelt schon mal wieder Wasser aus ihm. Um das Wasser geht es mir in dieser Inszenierung. Es soll das leitende Thema für die Stückentwicklung sein.

Aktuell: Meterhohe Flutwellen rollen auf Florida zu, die Nitratbelastung des Wassers in Deutschland kann in den nächsten Jahren zur Verdopplung der Wasserkosten führen … .
Unser Körper besteht zu mehr als der Hälfte aus Wasser. Wasser als lebensgebendes Element, als Ruhepol, Erholungsort. Wasser als ästhetisches Element.
(Und nun war eine chinesische Delegation in Osnabrück, um sich über die Wasserversorgung dieser Stadt zu informieren.)

Wir begeben uns auf die Suche nach unseren Zugängen zu dem Thema.

Die geschichtliche und aktuelle Bedeutung des Brunnens wird aufgenommen. Die Arbeiterplastik, die mit ihrer Bewegung das Wasser zum Ausströmen bringt,  als Zentrum des Brunnens, hat eine sehr starke männliche Präsenz. Was bewirkt diese Männlichkeit auf unseren weiblichen Umgang mit dem Ort und dem Thema?

Als Stückentwicklerin begebe ich mich auch diesmal mit meinem Team auf die Suche nach theatralen, performativen und musikalischen Ausdrucksformen an einen Ort, den es – genau wie das Thema – zu entdecken gilt.
Wir wollen entdecken und an unseren Entdeckungen teilhaben lassen.

Künstlerisch bietet der Brunnen interessante Perspektiven. So führt z. Bsp. eine Treppe hinauf zur Allee oberhalb der Hase. Rechts gibt es Spielraum, über dem sich ein Kirchturm hinter großen Bäumen erhebt. Vom Publikum aus weitet sich der Raum.

Das Publikum wird diesen Ort aus einem anderen Blickwinkel betrachten als zuvor, es wird ein sowohl innerer (durch emotionale Zugänge) als auch äußerer, neuer Raum geschaffen.
Wer nach der Inszenierung an dem Platz vorbei geht, wird ganz andere Verknüpfungspunkte herstellen, der Platz erfährt eine Aufwertung.

Im Rahmen der Richtlinien zur Vergabe von Projektmitteln, lässt sich dieses Projekt den Kategorien „Kultur schafft Grenzüberschreitung“, „Kultur schafft Bildung“ und  „Kultur schafft Identifikation“ zuordnen.
Das Team

Britta Habuch: Organisation, Regie, Workshopdurchführung, Choreografie, Darstellerin

Katrin Langewellpott: Cello, Klang, Organisation, Impulse

Birgit Schopohl: Choreografie, Tanz, Darstellerin, Impulse

Gudula Thiemann: Darstellerin, Impulse

des weiteren

4 Laiendarstellerinnen mit denen ich Theatertechniken in Workshops erarbeite, sowie 2 Technikerinnen.