19. November 17

Der November hat mich erkältungstechnisch erwischt und so schlug ich mich über eine Woche mit einem Husten rum, der mich um meinen Schlaf und damit um gewünschte Energien gebracht hat.

 

Also dann doch mal zum Arzt und checken lassen, dass es sich nicht zur Lungenentzündung entwickelt. Ich soll einfach vorbeikommen, es wäre momentan noch nichts los.
Wartezimmerklamotten packen: Thermoskanne mit Tee, Buch, Stift, Kalender, Telefon etc. … .
Es waren nur 2 Personen vor mir. Ich hab es mir zunächst am Kindertischen bequem gemacht und aus dem 2017er Kalender die Termine für das kommende Jahr in den Neuen übertragen, dabei lecker Tee getrunken und mich gefreut, das ich jetzt Muße dazu hatte.
Danach habe ich einen Erwachsenenstuhl besetzt und mich meinem neuen Fachbuch von Bernd Weidemann „Handbuch Kreativität“ gewidmet.
Ein Satz daraus, den ich auch schon auf facebook posten musste, weil er mir so gut gefällt:

„Kreativität fängt da an, wo der Verstand aufhört, das Denken zu behindern.“

Mit dem Bleistift habe ich diesen Satz dick eingekreist.
Das Buch lässt sich echt gut an – macht neugierig, regt meine Phantasie an, trifft meinen Geschmack – ich fühle mich angesprochen und bestärkt.
Ich werde aufgerufen und packe meine Siebensachen zusammen –  das Buch behalte ich aufgeschlagen in der Hand –  und werde in eines der Sprechzimmer geführt. Ich weiß, dass ich hier erneut warten werde und nehme mein Buch wieder zur Hand – „Wo ist denn mein Bleistift?“ In einer klassischen Brittamanier, packe ich den Inhalt meiner Fahrradtasche nach und nach aus. „Kein Bleistift!“ „Das kann doch nicht sein!“ Also nochmal alles durchkramen. NICHTS! – Ich kenne diese Löcher, die sich auftun und meine Sachen verschwinden lassen.  „Ah- vielleicht liegt er auf dem Stuhl im Wartezimmer?“ Auch dort finde ich ihn nicht. Die Spechstundenhilfen will ich jetzt nicht stören und beschließe einfach ohne Markierhilfe weiterzulesen. Da kommt auch schon der Arzt herein. Der ist übrigens echt klasse, ich fühle mich bei ihm gesehen und wertgeschätzt und mag seine unorthodoxe Art.
Ich erkläre was los ist und er will mit dem Abhören starten. Genau darum geht es mir ja auch – sind da blöde Geräusche? Er sitzt vor mir, ich hebe meinen Pullover damit er das Abhörteil anlegen kann, da sagt er:
„ Haben sie Penisneid?“  Ich bin jetzt ziemlich irritiert. „Nein. Wieso?“ und blicke an mir herunter. Da sehe ich meinen Bleistift wie er in Richtung Arzt aus meinem Hosenbund hinausragt. „Da ist er ja. Mein Bleistift!!!“