28. Februar 17

Ich schreibe weiter an meinem Text für die Inszenierung

„Trendy Woman“
oder der Versuch, sich politisch korrekt zu verhalten

 

(Erster Teil siehe Inspiration vom 23. Januar `17)

Gestern ging es um ein Projekt mit behinderten Menschen.
Darf ich das sagen? Ist es politisch unkorrekt überhaupt „Behinderte“ zu denken und nicht an eine bestimmte Person, die dann eben eine Besonderheit hat, die in unserer Gesellschaft eine Behinderung im Sinne der Definition einer bestimmten Gruppenzugehörigkeit ist.

Und:“Sind wir nicht alle ein bisschen behindert?“ (Das geht jetzt wohl gar nicht!)
Eine körperliche oder eine geistige Behinderung ist doch ein gravierender Unterschied.
Da ist ein Mensch mit einer körperlichen Behinderung und dort mit einer geistigen?
Ich habe gelesen: „Viele der so bezeichneten Menschen aber lehnen den Begriff „geistige Behinderung“ ab und nennen sich lieber Mensch mit Lernschwierigkeiten. Sie finden, dass nicht ihr „Geist“ behindert ist und dass „geistige Behinderung“ sie als ganzen Menschen schlecht macht.“  (aus:leidmedien)

Okay – Ja, klingt logisch.

Und in der Öffentlichkeit? Menschen mit Behinderung, mit Handicap, mit Einschränkungen, mit besonderem Förderbedarf?

Buh, das ist irgendwie alles total vertrackt. Wieso hab ich in meinem Freundeskreis keine behinderten Menschen, mit denen ich drüber sprechen kann? Sollte mir das zu denken geben? Na gibt es ja grade!

Ich liege weiter in meinem Bett mit der, was weiß ich ob mit politisch korrektem Stoff bezogenen Bettdecke oder nicht und der Knoten in meinem Kopf schwillt an.  „Oh nein! Das klingt nach Krebs- also kein Knoten sondern ein Knäul, ein kratziges, fusseliges Wollknäul. -Wieso kann ich mich nicht mehr an meinen schönen Traum erinnern, der mich lächelnd hat aufwachen lassen?
Vielleicht einfach gar nicht mehr mit Anderen drüber reden, dann kann ich auch nichts falsch machen und mich wieder an schöne Träume erinnern?!

In der ursprünglichen Bedeutung bezeichnet der englische Begriff politically correct die Zustimmung zur Idee, dass Ausdrücke und Handlungen vermieden werden sollten, die Gruppen von Menschen kränken oder beleidigen können … .

Es ging, beziehungsweise geht hauptsächlich um Minderheitenschutz.
Dafür bilde ich mal ein paar Gruppen. Da sind z. Bsp. die Frutarier, die Vegetarier, die Veganer – halt INNEN nicht zu vergessen. Die RadfahrerInnen die ADAClerInnen. Die Frauen, die Männer. Die mit Abitur, die ohne. Die über 1 Meter70 und die darunter … . Und dann stellen sich alle in ihre Kreise und in der Mitte gibt es dann die Schnittmenge: ach wie schön war doch die Mengenlehre. Da ist dann in der Mitte die über einen Meter 70 große Frau, ADAClerin, Veganerin ohne Abitur …??? Ist sie dann eine Minderheit?

Dann gibt es noch Gruppen, die andere als Gutmenschen bezeichnen … . „Brrrrrrrrrrrr…“

Ich hab eine Idee. Ich stelle meinen politisch unkorrekten – weil batteriebetriebenen Wecker – auf eine halbe Stunde und versuche autogenes Training.
Vielleicht bekomme ich meine Gedanken beruhigt und komme dann aus dem Bett.
………
Fortsetzung folgt

Making of
Gabi in ihrem Atelier bei unserem  Entwurf für die Werbepostkartegestaltung