18. Mai 17

Etwas benommen blicke ich auf das Premierenwochenende von „Trendy Woman“ zurück.

Wie sich alles zusammenfügt!

Das, was vor ein paar Monaten eine Ahnung, Ideensplitter, eine mentale Spielerei war, ist zu einem Ganzen geworden – für mich, die anderen Akteurinnen, auf jeden Fall Teilen des Publikums (wir bekommen ja nicht von allen eine Rückmeldung) und sogar der Kritikerin der Zeitung.
Mit Ihrer Interpretation bin ich voll zufrieden: https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/895075/theatercollage-trendy-woman-in-osnabrueck

Ein wenig storytelling

<< Am Anfang war die Lust mit Gudula mal wieder was auf die Bühnenbeine zu stellen. Die Wahl fiel auf den Monolog „Teekanne“ von Ingrid Lausund. Schon bei der Produktion von „BIRDS“ hatte ich einen Monolog von ihr auf die Bühne gebracht. (Sie schreibt unter anderem unter Pseudonym auch den Tatortreiniger – der ist doch auch einfach genial – sie hat`s sowas von drauf, einen bei sich selbst zu packen!). Wir haben die Teekanne dann als Monolog für 2 Frauen inszeniert.
<< Als Zweites kam die Frage der Tischlerin Katrin Prinzler, ob ich nicht mal was bei ihr in der Werkstatt inszenieren möchte. „Aber gerne.“ Spannend, eine Tischlerei. Ich find es total  inspirierend neue Räume als Bühne zu erschließen.

<< Der Monolog allein erschien für eine Aufführung zu wenig.
So fragte ich meine Bühnenpartnerin die Cellistin Katrin: „Ja, ich bin dabei.“
Dann fragte ich Birgit meine Bühnenpartnerin der „DOUBLE B Gedichtbox“, ob sie Bewegungs- und Tanzelemente mit mir einbringen möchte. „Ja, bin dabei!“

KLASSE!!!

So war Musik, Schauspiel, Bewegung/ Tanz beisammen.

 

<< Die Antragsfristen für Fördergelder mussten bedacht werden. So wurde der Mai als möglicher Premierentermin festgelegt, die Anträge geschrieben und damit das Thema festgelegt. Es sollte um politisch korrektes Verhalten gehen, den eigenen Umgang und die Zweifel seinen eigenen Ansprüchen überhaupt genügen zu können. Ich hatte etwas sehr persönliches im Kopf. Nicht aufzuzeigen, wie etwas sein sollte oder den moralischen Zeigefinger zu erheben.


<< Noch als ich mich in dem Themenfindungsprozess befand, kamen 4 weitere Frauen dazu. Sie wollten auch gerne mitmachen. Die eine hatte schon bei der letzten Produktion als Statistin mitgewirkt, eine Andere „Nee, dieses Mal möchte ich nicht die Technik machen, sondern mitspielen“. Die beiden Anderen hatten mit Schauspiel, außer als Publikum, noch gar nichts zu tun gehabt. Ich: „Ja, also … warum nicht! Wir machen Workshoparbeit und schauen was sich an Potential entfaltet.“ „Ich möchte aber nicht sprechen!“ „Ich will nicht singen!“ „Ich mag nichts mit so Bewegungsmustern machen!“ „Okay – wir werden sehen.“

Schlussendlich haben sie sowohl Sprache, als auch Gesang und Bewegung auf die Bühne gebracht.
Ist doch genial, wenn Freundinnen, von denen ich es nicht vermutet hätte, plötzlich auf die Bühne wollen. Ich meine, DAS ist doch schon was, sie  begeben sich mit mir auf eine Abenteuerreise, die dann einem Publikum präsentiert wird. So entstand die Idee zu „TRENDY WOMAN“ mit dem Untertitel, der das Hauptthema aufzeigt: oder der Versuch, sich politisch korrekt zu verhalten.

Nach der Aufführung am Sonntag hörte ich die Trendy`s beim Verlassen der Werkstatt laut den Trendy Woman Song trällern. („Wir alle wollen sein ein Trendy Woman und uns verhalten korre –ekt, wir alle ….“)

Jetzt waren es somit 8 Akteurinnen. Es fanden sich auch noch 3 Frauen, die ich für die Technik gewinnen konnte. So sind wir ein Team von 11 Frauen.

Und am Wochenende starten wir die letzten 2 Aufführungen.
Wir sind ausverkauft! Dann mal los …