20. Dezember 17

Es ist schon ein Phänomen.
Wir treffen uns zur Probe. Es stehen 7 Stühle in der ersten Reihe, meine Kollegin kommt: „Oh, du hast mir einen Stuhl freigelassen. Danke!“ Ich hatte schon 6 der 7 Stühle mit meinem Kram belegt.

Ich schaffe es innerhalb kürzester Zeit meine Utensilien weit zu verteilen. Wenn mehrere Räume zur Verfügung stehen – noch besser – ich hinterlasse dann überall eine Markierung.

 

John Cage
Kunsthalle Bremen

Und heute weiß ich endlich woher ich diese Eigenschaft habe:
Aus meinem Geografie Studium.

Ein Standartwerk der Sozialgeografie, dem Lehrbuch von Peter Hagett „Geografie. Eine globale Synthese“.
behandelte die Verteilung im Raum.  
Es wurde  die Verteilung von Menschen an einem Strand als Einführungsbeispiel  behandelt.

 

 

Wie gruppieren sich die Strandbesucher. 
Welche Räume sind dichter besetzt, welche weniger, gibt es Regeln oder Mechanismen?
Und wie wird der Raum von uns als wissenschaftlichen BetrachterInnen und von den Menschen am Ort wahrgenommen. Der Prof war klasse, das Thema war horizonterweiternd – da hab ich die Verteilung im Raum für mich persönlich übernommen.

Wie auch immer, ich verteile keine Menschen, sondern Dinge – aber irgendwie wird es da vielleicht auch ein Prinzip geben, nach dem ich diese Verteilung vornehme.
Da geht mir auf:  hinsichtlich meiner Affinität zum ortspezifischen Theater (site specific theatre) ist es doch unbedingt nochmal lesenswert. Hoffentlich besitze ich dieses Standartwerk noch.

Apropos lesen. Ich will meinen Buchtipp loswerden:

Die Autobiografie der Performancekünstlerin Marina Abramovic
„Durch Mauern gehen“ (2016)
GENIAL!!!! Was für eine Frau!!!