31. August 2015

arnes_nachlass

Ein ganz feines, leises Buch. Arne ist gestorben. Der Sohn des besten Freundes vom Vater des Erzählers. Wohl ein paar Jahre seiner Jugend hat Arne in der Familie gelebt, einquartiert im Zimmer des Erzählers Hans. Jetzt ist dieser dabei Arnes Nachlass durchzusehen und damit auch die gesamten Eindrücke und Geschichten aufleben zu lassen, die sich mit dem verstorbenen verbinden.

Nicht nur fein, sondern zart und leise. Die Beschreibung des Schiffabwrackgeländes auf dem die Familie lebt, die Anbindung an die Elbe. Der gemeinsame Bootsausflug auf der Elbe, bei dem alle aufeinander treffen.

„An den dunklen Wänden der Docks vorbei, an besetzten Liegeplätzen und den Anlegern einiger Fabriken tuckerten wir elbaufwärts, es war auflaufendes Wasser, wir kamen gut voran, überholten einmal sogar einen Schleppzug, von dem uns ein kleiner struppiger Bordhund anbellte … .“

„Bevor wir uns zu endgültigem Bleiben entschlossen, saßen und lagerten wir zur Probe, die Aussicht auf den Strom gefiel uns, das leise rascheln im Schilf, meine Mutter lobte die wärme des Sandes, …“
(S. 114 / 115; Siegrfried Lenz; Arnes Nachlaß“ Hoffmann und Campe 1999)

Nach und nach bekommt man eine Ahnung der Gefühlswelt der einzelnen Charaktere. Es schält sich mit fortschreiten der Erzählung etwas heraus, das meinen Fokus auf den Erzähler lenkt. Zunächst im Hintergrund, rückt er für mich in den Vordergrund. Wie kann er so selbstlos erzählen? Wie gestaltet sich sein Leben jenseits von Arne?

www.lyrikwelt.de/rezensionen/arnesnachlass-r.htm
Oh ja, hier wird das Buch wunderbar beschrieben. Auch wenn die Erzählung beim Rezensenten im Resümee nicht gut wegkommt.