5. September 17

Befriedigung – tatsächlich hatte ich mir dieses Wort bisher noch gar nicht auf der Zunge zergehen lassen. Be – friedi – gung.
Heißt ja, wenn ich eine Befriedigung brauche, bedarf es doch zuvor eines Unfriedens. Was ist das denn – dieser Unfrieden? Ein Zustand, in dem ich mich im Krieg mit mir selber befinde, oder ist hier das Wort Frieden nicht im krassen Kontrast zu Krieg zu sehen, sonden nur darin, dass wir uns unruhig fühlen (auch wieder nur eine Umkehrung von sich ruhig fühlen), nicht ausgeglichen, einen Mangel spüren?

Da kommt ein Junge vorbei, schaut zu mir und meinem Laptop: „Arbeitet man auch manchmal im Zug?“ „Ja wenn man Lust hat, oder es eben sein soll.“
….. Der Junge erzählt, über Megabytevolumen seiner Uhr, fragt, erzählt ….
Freiland / Waldland – haben wir es soeben benannt – ziehen an uns vorbei.
Der Junge hat jetzt so viel mitzuteilen gehabt, da hab ich meinen Faden verloren. „Ob ich arbeiten müsse?“ „Nein, ich müsse nicht, aber ich will das hier machen.“ „Willst du Geld verdienen?“ „Ja!“ Also ziehe ich meine Befriedigung aus dem verdienen von Geld?!

Unser Gespräch setzt sich dann doch noch weiter fort: „Warum gibt es ein erster Klasse Abteil? Was ist denn da der Unterschied? Nur der größere Tisch und vor allem gibt es eine Zeitung und das Gelb fehlt in den Sitzbezügen. Und deswegen ist das die erste Klasse? Das haben die bestimmt selber gemacht, die brauchen auch Geld.“

Jetzt bin ich wirklich komplett raus.
Später gehts dann weiter. ….
auf der Rückfahrt … und auf der befinde ich mich jetzt.

Habe 2 Menschen nach ihren Assoziationen zu dem Wort Befriedigung gefragt. Sie hatten eine Minute Zeit fürs notieren:
Bedürfnisse erfüllen
Spaß
Liebe ausleben
Sexualität
Befreiung
Lebensfreude
Orgasmus
Leistung
Sport
Lachen
Freiheit
Erlösung
Zufriedenheit
Ziel
Leidenschaft
verwöhnen
Sinnlichkeit
Spiel
Extase
Feuer
satt sein