9. Mai 17

Samstagmorgen schau ich vor meinem Marktgang (endlich mal wieder!) auf meine Einkaufsliste.
Oliven, Spargel, Korb als Dankeschön für Iris, … , die dicken Socken streich ich wieder durch, sind nicht unbedingt notwendig, der Sommer steht doch vor der Tür.
Die Sonne linst zwischen Wolken hindurch, ich schwinge mich aufs Rad Richtung Marktplatz Osnabrück.

Es ist schon ziemlich viel los – es ist Maiwochenzeit – und ich stoße in der Diellinger Strasse auf eine Starßensperre aus Betonpollern und LKW`s, die die Maiwoche vor potentiellen Attentätern ,die in die Menge fahren wollen,  schützen soll.

 

 

Puh- das ist schon krass – ob da bald eine gesellschaftliche Gewöhnung einsetzt? Alle liefen so normal drum herum.  „Achtung, da kommt ein Auto seitlich vorbei“ ruft mir ein anderer Radfahrer zu, während ich fotografierend und mit offenem Mund vor der Straßensperre stehe. „Danke!“

Ich schließe mein Fahrrad ab und wende meinen Blick Richtung Marienkirche. „Hey! Das sieht echt klasse aus! Ich hatte davon gehört, es komplett vergessen und so bin ich nochmal besonders überrascht. So sieht es aus?

Was für ne großartige Idee, klasse, find ich sowas von gut! Wer hat das gemacht? Ich hab als, muss ich ja zugeben, Nichtregionalzeitungleserin null Ahnung. Mal nachschauen. https://de.wikipedia.org/wiki/Felice_Varini

Jetzt aber ab auf den Markt. Mir begegnen viele lächelnde Menschen, bin guter Stimmung – ah ist das schön und da vorne ist tatsächlich auch der Stand mit den Körben, soweit ich mich erinnere ist der nicht immer dabei. Wir kommen ins Gespräch, ich entscheide mich flugs, weil Superangebot, für einen der Körbe. Jetzt brauch ich noch eine Quittung, weil es im Rahmen des laufenden Projektes „Trendy Woman“ ein Danke für die Headsetanlage von Iris Krüninger „die Gedichtbox“ ist.

Nee – Quittungsblock hat er keinen. Nee – der Verkäufer am Nachbarstand hat auf seine Nachfrage auch keinen. Na dann lassen wir das, gibt er mir zu verstehen. „Häh?“ Aber ich will doch nun den Korb haben. Ich taper los zu einer Bekannten an den Käsestand und organisiere einen Quittungsblock. Er ist irgendwie gar nicht so richtig am Verkauf interessiert, gab mir auch zu verstehen, dass er sich ja eigentlich eben ganz gut unterhalten hat (es steht die ganze Zeit noch ein Mann neben mir). Egal, der deal geht klar. Er fragt ob ich Altenpflegerin wäre? „Nee, ich mach in Theater“ und geb ihm eine Postkarte der aktuellen Produktion. Er fragt mich „Was haben Sie (oder hat er du gesagt?) für eine Schuhgröße?“ Wieso will der denn jetzt meine Schuhgröße wissen??? Gesagt … und er geht ans andere Ende seines Standes und überreicht mir ein Doppelpack dicker Wollsocken. „Hier!“ und ich: „Wie jetzt? Einfach so?“ Ich war platt. Da hatte ich heute Morgen die dicken Socken von meiner Liste gestrichen und jetzt bekomme ich sie einfach in die Hand gelegt. Ich ziehe beschwingt und beschenkt, Körbchen mit dicken Socken drin schwenkend weiter Richtung Olivenstand .