13. April 16
Jetzt reiß dich doch mal zusammen!
Selbst wenn ich wollte, wie soll das denn wohl funktionieren? Wie soll ich mich zusammenreißen?
Auseinander – okay tut weh – geht aber vielleicht irgendwie. Zusammenreißen klingt doch nach einem Widerspruch.
Was für eine Bedeutung habe ich diesem Ausdruck bislang gegeben?
Sich nicht gehen lassen
Nicht träumen, sondern seine Aufgaben erledigen
Jetzt mal aufhören rumzuzappeln
Das mit dem Weinen mal nicht übertreiben
…
Im Deutschen Wörterbuch „Wahrig“ finde ich: …energisch werden und handeln; aus Gleichkültigkeit, Tatenlosigkeit erwachen. …
Im Netz:
Es gibt ja den Begriff „sich zusammennehmen“.
Für mich stellt „sich zusammenreißen“ eine Steigerung von „sich zusammennehmen“ dar.
Es gibt nicht nur reißen in der Form der „Auseinanderbewegung“, man kann ja auch „Sachen an sich reißen“, was die Steigerung von „an sich nehmen“ ist.
(unter https://german.stackexchange.com/questions/10991/woher-kommt-der-ausdruck-sich-zusammenrei%C3%9Fen)
Wie könnte das konkret aussehen – ich umarme mich und ziehe den rechten Oberarm nach links, den Linken nach rechts, bringe alles unter Spannung, die Schultern liegen schon an den Ohren, mein Gesicht total verkniffen. Klar ist mir– zusammenreißen macht keinen Spaß.
Bei unserer nächsten Tanzprobe schlage ich Birgit mal vor für diesen Begriff Bewegungsformen zu finden. Ich hab so die Ahnung, dass es bei mir auch mit lauten Geräuschen verbunden sein wird. Ein nach innen gezogener Reißlaut?!
Das Bild zeigt das Niedersachsenbad in Osnabrück. Da wurde es auseínandergerissen. Leider hat es sich nicht mehr zusammenreißen können.