29. Juni 16
Vera F. Birkenbihl schreibt in ihrem Buch „Stroh im Kopf“ (siehe auch meine Inspiration vom 28.Juli 2015), dass wir immer in Kategorien denken, dies jedoch meist unbewusst. Diese Art zu denken können wir auch bewusst nutzen und weg vom auswendiglernen hin zum begreifend lernen.
Zum Kategoriendenken hat Vera F. Birkenbihl ein klasse Beispiel:
Er steht am Fenster der Stadtwohnung im dritten Stock und will die Weinflasche entkorken …
ER: Sieh mal, da geht die Frau, die der Peter so liebt.
SIE: (rast zum Fenster) Wo??!
ER: Da, gerade beim Bäcker vorbei, die mit dem roten Schal …
SIE: Aber das ist doch seine Frau. du Depp!
ER: Ja eben …
(aus: Vera F. Birkenbihl „Stroh im Kopf“ 53. Auflage 2014; Seite 61)
Ob die Geschichte andersherum genauso gut funktioniert, wenn die Frau den Text des Mannes übernähme und umgekehrt?
Mögliche Interpretation der ersten Variante:
ER sagt seiner Frau mit dieser Geschichte, dass er SIE liebt (er öffnet ja auch grad die Weinflasche). Schwups- schon bin ich davon ausgegangen, dass SIE seine Frau ist.
Wäre SIE seine Geliebte würde es ja heißen, dass seine Geliebte gegen seine Frau keine Chance hätte.
Oder – SIE ist seine Freundin und zögert damit ihn zu heiraten, er will sie davon überzeugen, dass es eine gute Entscheidung wäre und er SIE dann weiterhin liebt und sie nicht betrügen wird.
Vielleicht ist SIE auch seine Schwester und ihr Vater hat ihre Mutter betrogen, oder eben nicht. Oder die Schwester ist gerade von ihrem Mann verlassen worden (wegen einer Geliebten).
Wenn ich jetzt Variante 2 Also beide Rollen tausche. Oh, Oh ….
Puh- da bin ich aber in vielen Mustern drin.